WALLY NEUZIL
Ihr Leben mit Egon Schiele

27.02.2015 - 07. 09.2015

Das Gemälde »Wally« des Wiener Leopold Museum zählt zu den bekanntesten Werken Egon Schieles. Die Ausstellung begibt sich auf die Spuren Wally Neuzils, der Person hinter diesem berühmten Bildnis. Die Schau im Leopold Museum nähert sich Walburga »Wally« Neuzil (1894–1917) anhand von Kunstwerken, Autografen, Fotos und Dokumenten. Zu sehen sind bedeutende Schiele Gemälde wie »Tod und Mädchen«, eine wichtige Leihgabe aus dem Belvedere, sowie andere Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers, für die Wally Modell stand. Die Ausstellung umfasst Werke des Leopold Museum, der Leopold Privatsammlung sowie Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen.

Die Schau widmet sich den Lebensstationen Wallys, ihren Berufen, vom Modell bis zur Kranken­pflegerin, und schildert das Schicksal einer Frau im Wien der Jahrhundertwende, zwischen Aufopferung und Selbstverwirklichung, zwischen Tabulosigkeit und tiefer Mitmenschlichkeit.

Walburga/Wally Neuzil war seit Anfang 1911 nicht nur als Modell für Egon Schiele tätig, ­sondern zugleich bis ins Frühjahr 1915 hinein seine Freundin und treue Gefährtin. Zunächst nur eines von mehreren Modellen spielte sie im Leben und Werk Schieles bald eine Schlüsselrolle. Während er mit seinem Werk sich selbst, seine Vision vom Künstler, erschuf, erschloss ihm Wally doch zugleich vieles dafür Notwendige: eine offene Sexualität, die sich aus allen Zwängen und Gefährdungen des Jugendlichen herausentwickelte; das heißt, Emotionalität auf Augenhöhe, Beziehungsfähigkeit und damit auch ein stabileres, verlässliches Selbst.

Während Wally für Schiele Modell stand, war sie darüber hinaus auch noch als Verkäuferin, ­Kassiererin und Vorführdame in einem Bekleidungsgeschäft tätig. Mit Schiele ging sie im Frühjahr 1911 nach Krumau, übersiedelte mit ihm im August 1911 nach Neulengbach, stand ihm während seines Gefängnisaufenthaltes im April 1912 zur Seite, vertraute auf seine Integrität und besorgte tatkräftig Hilfe in dieser Krisensituation. So blieb sie bis Anfang 1915 seine wichtigste Bezugsperson.

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