EGON SCHIELE SYMPOSIUM
Das Leopold Museum mit seiner weltweit bedeutendsten Sammlung an Werken Egon Schieles richtet seit 2016 ein biennal stattfindendes Symposium aus, das die Vielfalt der Forschungsansätze und Perspektiven auf diesen Künstler in den Mittelpunkt rückt und so die Relevanz und Vitalität seines Œuvres belegt. Die Beiträge der Vortragenden werden in Tagungsbänden publiziert.
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6. Egon Schiele-Symposium im Leopold Museum
„[...] ich glaube, daß jeder Künstler Dichter sein muß [...].“
Egon Schiele und die Literatur
Egon Schiele, die Sprache, Schrift, Poesie und Literatur sind eng miteinander verwoben. 1910 schuf der talentierte und vielseitige Künstler Gedichte mit Wortneuschöpfungen, verfasste über Jahre zahlreiche, oft lyrische Briefe an Freund*innen und Verwandte und zeigte Interesse für Bücher - von literarischen Werken bis hin zum Kunst- und Sachbuch.
Einerseits erbte Schiele die von seinem früh verstorbenen Vater hinterlassene Bibliothek, andererseits sammelte er selbst ausgewählte Druckwerke. So besaß er ein Exemplar der limitierten Auflage des 1908 publizierten, vom jungen Oskar Kokoschka gestalteten Wiener Werkstätte-Märchenbuches Die träumenden Knaben und erwarb den 1912 erschienen Almanach Der Blaue Reiter. Zudem hatte Schiele Kontakt zu einigen Schriftstellern und Verlegern wie Arthur Roessler, Eduard Kosmack, Franz Blei, Karl Otten, Max Roden, Albert Paris von Gütersloh, Franz Pfemfert oder Robert Müller, von denen er einige auch porträtierte.
Das 6. Egon Schiele-Symposium setzt sich mit einzelnen Schwerpunkten rund um die Verbindungen des Künstlers zu literarischen Werken und Schriftstellern auseinander. Mit Beiträgen von Anna-Katherina Gisbertz, Simone Hönigl, Kerstin Jesse, Stefan Kutzenberger, Karin Rhein, Caroline Rosenauer, Marina Silenzi und Eva Werth. Als stimmungsvollen Auftakt liest Schauspieler Christoph Luser Gedichte von Egon Schiele sowie ausgewählte Textpassagen von Zeitgenoss*innen über den Künstler.
13. November 2025
Auditorium, Leopold Museum
Weitere Infos & Anmeldung TBA
Vergangene Jahre:
2023
Das 5. Egon Schiele-Symposium legte den Fokus auf einzelne Künstlerfreundschaften Egon Schieles und thematisierte ausgewählte Aspekte im Zusammenhang mit Albert Paris Gütersloh, Felix Albrecht Harta, Oskar Kokoschka und Max Oppenheimer. Die Verbindung zum Sammler und Museumsgründer Karl Ernst Osthaus wurde ebenso näher beleuchtet wie das Netzwerk Schieles rund um den Maler Adolf Hölzel. Darüber hinaus wurde ein spannender Einblick in das Thema Denkmalschutz beweglicher Kulturgüter in Bezug auf Kunstwerke Schieles gewährt und zeitgenössische Terminologien und Konzepte hinsichtlich des Produktionsaktes der Wiener „Neukunst“ thematisiert. Mit dem Spannungsverhältnis zwischen Form und Funktion künstlerischer Bereiche in der k.u.k-Monarchie startete die diesjährige keynote speech.
EGON SCHIELE SYMPOSIUM 2023
2021
Das 4. Egon Schiele-Symposium umkreiste den schillernden Künstlerfreund Erwin Osen unter anderem mit Reflexionen zu Geschlechternormen und zum Spannungsfeld von Kunst und Medizin, darüber hinaus wurde die Beziehung zwischen Schiele und Gustav Klimt beleuchtet sowie Blicke auf Schieles Werke aus restauratorischer Perspektive vorgestellt. Mit Vorträgen von Christian Bauer, Gemma Blackshaw und Adam Kaasa, Elisabeth Dutz, Sandra Maria Dzialek, Verena Gamper, Jane Kallir, Stefan Kutzenberger, Elisabeth Leopold, Karin Maierhofer, Franz Smola, Sandra Tretter.
Egon Schiele Symposium 2021
2019
Das 3. Egon Schiele-Symposium wurde mit einer Keynote des Nobelpreisträgers Eric Kandel eröffnet, die den Schwerpunkt auf die Verbindung von Medizin und Kunst in der Wiener Moderne einläutete. Daneben wurde der erweiterte Inszenierungsraum des Mediums Ausstellung ebenso beleuchtet wie Schieles Selbstikonisierung und seine Appropriationen des visuellen Vokabulars der Ur-und Frühgeschichte sowie Forschungsergebnisse aus dem restauratorischen Bereich. Mit Vorträgen von Gemma Blackshaw, Agathe Borusczak, Sandra Maria Dzialek, Verena Gamper, Stefanie Jahn, Eric Kandel, Elisabeth von Samsonow und Patrick Werkner.
Egon Schiele Symposium 2019
2017
Im Rahmen des 2. Egon Schiele-Symposiums wurden mit Otto Kallir und Rudolf Leopold zwei wichtige Promotoren der Kunst Egon Schieles beleuchtet. Daneben standen Pubertät und Sexualität ebenso im Fokus wie die Bezugnahme Hundertwassers auf Schiele, dessen lyrisches Schaffen sowie seine Beiträge für Die Aktion, seine Verbindungen zur Wiener Werkstätte und die letzten von ihm gegründeten Künstlervereinigungen. Mit Vorträgen von Daniela Finzi, Kerstin Jesse, Jane Kallir, Pamela Kort, Diethard Leopold, Elisabeth Leopold, Rainer Metzger, Helena Perena, Franz Smola, Eva Werth und Norbert Christian Wolf.
Egon Schiele Symposium 2017
2016
Die Beiträge zum 1. Egon Schiele-Symposium durchmaßen ein weites Feld, das von Schieles Bezug zur Fotografie und Literatur seiner Zeit, über die Rhetorik der Fläche in seinen Zeichnungen, über den Topos der beseelten Natur bis hin zu Schieles Verortung in Wittgensteins Wien reichten. Mit Vorträgen von Bazon Brock, Monika Faber, Ralph Gleis, Matthias Haldemann, Allan Janik und Carla Carmona Escalera, Stefan Kutzenberger, Elisabeth Leopold, Sonja Niederacher und Franz Smola.
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