Reiter

  • Sergius Pauser, Mädchen vor dem Spiegel, 1931 © Leopold Privatsammlung, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred ­Thumberger © Nachlass Sergius Pauser
  • Anton Kolig, Sitzender Jüngling („Am Morgen“), 1919 © Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
  • Herbert Boeckl, Stillleben mit Ofenrohr, 1925 © Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger © Herbert Boeckl-Nachlass, Wien
  • Rudolf Wacker, Stillleben mit Puppe und Hund, um 1923 © Leopold Privatsammlung, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
  • Alfons Walde, Mädchenkopf, um 1919 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger © Bildrecht Wien, 2021
  • Albin Egger-Lienz, Cherso (Insel), 1920/1923 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
  • Alfred Wickenburg, Stillleben, undatiert © Leopold Privatsammlung Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
  • Anton Faistauer, Sohn Peter (sitzend), 1918 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
  • Hans Böhler, Spanierin, 1919 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
  • Gerhart Frankl, Steinbruch bei Gießhübl, 1929 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
  • Josef Dobrowsky, Dame im Pelz (Gattin des Künstlers), 1922 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger © Bildrecht Wien, 2021
  • AUSSTELLUNG Menschheitsdämmerung © Leopold Museum, Wien, Foto: Lisa Rastl
  • AUSSTELLUNG Menschheitsdämmerung © Leopold Museum, Wien, Foto: Lisa Rastl
  • AUSSTELLUNG Menschheitsdämmerung © Leopold Museum, Wien, Foto: Lisa Rastl
  • AUSSTELLUNG Menschheitsdämmerung © Leopold Museum, Wien, Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansichten Menschheitsdämmerung © Leopold Museum, Wien, Foto: Lisa Rastl

MENSCHHEITSDÄMMERUNG

10.02.2021–05.04.2021 
VERLÄNGERT BIS 24.05.2021
EBENE -1

Die Ausstellung präsentiert Werke von elf Künstlern, die in der Zeit der Ersten Republik (1918–1938) einen bedeutenden Beitrag zur malerischen Moderne Österreichs geleistet haben: Alfons Walde, Albin Egger-Lienz, Anton Kolig, Herbert Boeckl, Gerhart Frankl, Anton Faistauer, Josef Dobrowsky, Hans Böhler, Alfred Wickenburg, Rudolf Wacker und Sergius Pauser kennzeichnen den Pluralismus zwischen einem zurückhaltenden, von Innerlichkeit geprägten, expressiven Kolorismus und einer vom nüchternen Blick auf die Dingwelt geleiteten Neuen Sachlichkeit.

Gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Umwälzungen nach dem Untergang der Monarchie und den traumatischen Ereignissen des Krieges trugen, wenn auch verklausuliert, thematische Akzente bei. Anstelle begrabener Utopien traten Dystopien auf den Plan; soziale Nöte, Depression und Lebensskepsis machten sich breit. Künstlerische Panoramen zeugen von einer Flucht in verspielte Darstellungen, in zeitlose Stillleben oder in märchenhaft erscheinende Landschaften, die in Anbetracht der Wirklichkeit eskapistisch anmuten. Das Spektrum reicht von heiter und traumhaft beschwingten Darstellungen bis zu melancholischen, von Traurigkeit durchdrungenen Sujets.

Die expressionistischen Ausdrucksmodalitäten jener Zeit spiegeln sich in einer gefühlsbetonten Bildsprache wider, welche die Hinterfragung von Identitätsmodellen im Blick hat. Farbintensiv-leuchtendes wie auch dunkeltönig-erdiges Kolorit, das zunehmend autonom eingesetzt wird, bestimmt diese malerische Manier. Pastose Farbflecke treiben die Bildstruktur vereinzelt zur Auflösung und werden als bildgestaltendes Material eingesetzt.

Neben den expressionistischen Ausformungen sind es die Tendenzen der Neuen Sachlichkeit, die dominierten. Die Sehnsucht nach Struktur, Klarheit und Ordnung war nach der Apokalypse des Ersten Weltkrieges evident und führte zu einem scharfkantig-linearen Stil, zu fest umrissenen Formen und einer gewollt nüchternen und kühlen Darstellungsweise. Ruhe, Erstarrung und Reglosigkeit der verarbeiteten Sujets sind dabei gepaart mit koloristischer Zurückhaltung und einer Verfestigung der Form, die sich durch sachliche Zugänge an der neuen Wirklichkeit zu orientieren sucht.

Zurück zur Übersicht

Teilen und verbreiten

  • Teilen per E-Mail