KOOPERATION
IMPULSTANZ – VIENNA INTERNATIONAL DANCE FESTIVAL

11.07.2019–11.08.2019

„Wir freuen uns, dass nach den erfolgreichen Kooperationen zwischen dem Leopold Museum und dem ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival 2016 und 2017, dieses wunderbare Haus 2019 wieder seine Türen für State-of-the-Art-Positionen aus dem Feld des zeitgenössischen Tanzes und der Performance öffnet.

Von 11. Juli bis 11. August 2019 wird ImPulsTanz die wichtigsten und schönsten Bühnen Wiens – vom Burgtheater über das Volkstheater bis zu Odeon und Schauspielhaus – bespielen, sowie mit seinem einzigartigen Programm für Workshops und Research Projects das ART- for-ART-Probebühnengelände im Wiener Arsenal und die Probebühnen von Staatsoper, Burgtheater und Volksoper für vier Wochen in das weltweit größte Workshopzentrum verwandeln.

Schon seit geraumer Zeit kann man nicht mehr von „State of the Art“ im Feld von Tanz und Performance sprechen ohne die Entwicklung des gesamten Genres und seine Öffnung hin zum Feld der Bildenden Kunst und der Museen ins Auge zu fassen und aktiv zu fördern. Insbesondere hier hat sich die Zusammenarbeit von ImPulsTanz und dem Leopold Museum mit der 2016 von Tino Sehgal kuratierten Reihe visual arts X dance als Signature Kooperation etabliert: Im Leopold Museum fanden so illustre Lectures, Talks, Workshops und Performances wie die Eröffnungsveranstaltung von Dorothea von Hantelmann und Jérôme Bel statt oder eine nächtlich intensive Begegnung mit Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele, und Starkurator Hans Ulrich Obrist von Mitternacht bis 6 Uhr morgens – nebst diversen über das Haus verteilten Arbeiten von Tino Sehgal selbst oder Performances von Xavier Le Roy, Berlinde De Bruyckere mit Romeu Runa, Simone Aughterlony, Trajal Harrell, Benoît Lachambre und den österreichischen KünstlerInnen Florentina Holzinger, Ian Kaler, Georg Blaschke, Willi Dorner, Chris Haring, Akemi Takeya u. v. a. Im Fall von Holzinger, Haring, Aughterlony und Takeya bot die Kooperation die einzigartige Gelegenheit, ihre jeweils neuesten Arbeiten sowohl auf großer Bühne wie auch in einer Version für das Museum zu zeigen – auch diese Form der Zusammenarbeit zählt zu den wichtigsten Entwicklungen in den Künsten, welche die KünstlerInnen selbst wie das Publikum um neuartige ästhetische Erfahrungen und Perspektiven bereichert.

2017 stand ganz im Zeichen des belgischen Künstlers, Theatermachers, Autors und Choreografen Jan Fabre. Eine Ausstellung im Leopold Museum über das Performance-Gesamtwerk des ebenso weltberühmten wie kontroversiell diskutierten Künstlers eröffnete tiefe Einblicke, nicht nur in die Entwicklung des Schaffens von Jan Fabre, sondern auch in die Geschichte der gesamten Performance Art seit ihrer Neuerfindung aus dem Geist der Darstellenden Künste in den frühen 1980er-Jahren. Fabre selbst eröffnete die Ausstellung mit einer neuen Performance gemeinsam mit einer kongenialen Partnerin mit dem sicher längsten Kuss der Kunstgeschichte unter dem Titel I am a Mistake. Und natürlich waren auch 2017 weitere KünstlerInnen im Leopold Museum mit Performances vertreten – u. a. der junge Belgier Gaëtan Rusquet in der Young-Choreographers Schiene von ImPulsTanz, bis hin zu Großen der Szene wie François Chaignaud, Mårten Spångberg, der Wiener Choreografe Oleg Soulimenko sowie die belgisch-britische Choreografin Vera Tussing mit einer Arbeit für blindes und sehbehindertes Publikum .

Nicht nur Boris Charmatz’ Performance À bras-le-corps, die ihm in den neunziger Jahren zum Durchbruch verholfen hat, wird zu sehen sein, sondern auch Filme, die in Zusammenarbeit mit César Vayssié entstanden sind. Und noch mehr gibt es auf der Leinwand: Ein internationales Musikvideoprogramm sowie ein Programm mit Fokus auf Tanz und Choreografie werden in Kooperation mit dem VIS Vienna Shorts präsentiert.
Die New Yorkerin Annie Dorsen wird ihr Spokaoke-Konzept – statt Popsongs werden berühmte Reden interpretiert – ins Museum bringen. Jonathan Burrows wird sein erstes Solowerk Rewriting zeigen, das er anhand seines 2010 publizierten Handbook for Choreograpehrs entwickelt hat. Die Wiener Compagnie Liquid Loft wird ins Leopold Museum zurückkehren und ihr Stück Stand-Alones ( polyphony ), das sich u. a. auf Schiele bezieht, uraufführen, ebenfalls Ian Kaler, er wird ein weitere Episode seiner o. T. Serie zeigen – RAW PRACTICE – mit Musik von Jam Rostron aka Planningtorock. Mit Tobias Koch, Thibault Lac & Tore Wallert und Marissa Perel sind auch zwei Positionen der [8:tension] Young Choreographers’ Series hier zu sehen. Steven Cohen zeigt in seiner Miniperformance Taste wie er nicht davor zurückschreckt, in seinen aufwendigen, detailreichen Kostümen im öffentlichen Raum zu provozieren. Den Abschluss Festival-Stammgast macht Ivo Dimchev mit seinem Selfie Concert.

Generell stellen aktuell die avancierten Tendenzen in zeitgenössischem Tanz und Performance Fragen nach dem Zusammenleben menschlicher und nicht-menschlicher Akteure; nach einer nachhaltigen Ökologie oder auch dem Verhältnis unserer Körper zu Entwicklungen im Feld der KI, der Robotik oder der Digitalen Medien. Immersion, die physische Einbeziehung des Publikums in das ästhetische Geschehen, spielt eine weitere relevante Rolle und in Bezug auf diese gesellschaftlichen wie künstlerischen Fragestellungen entstehen zunehmend Arbeiten für offene Räume ohne Trennung von Bühne und Publikum. Um dieses Feld und seine bemerkenswerten künstlerischen Persönlichkeiten dem Wiener und internationalen ImPulsTanz-Publikum wie auch den BesucherInnen des Leopold Museum vorzustellen, bieten die Räume des Museums optimale Bedingungen und einen herausragenden Kontext. Wir arbeiten rege an unserem Programm und freuen uns auf die Zusammenarbeit, vor allem auf die Begegnung mit unseren BesucherInnen im Sommer 2019!“

Karl Regensburger & das Team von ImPulsTanz

Zurück zur Übersicht

Teilen und verbreiten

  • Teilen per E-Mail