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Gustav Klimt, Tod und Leben

GUSTAV KLIMT, Tod und Leben, 1910/11, umgearbeitet 1915/16 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger

Gustav Klimt, Tod und Leben

1910/15

Dieses zentrale Spätwerk Gustav Klimts zählt zu seinen großen Allegorien, in denen er anhand einer kühnen Komposition den Kreislauf des menschlichen Lebens thematisiert. Erste Skizzen auf Papier entstehen bereits ab 1908, die Ausführung in Öl ab 1910. Anlässlich der Erstpräsentation auf der Internationalen Kunstausstellung 1911 in Rom erhält Klimt die Goldene Medaille. Aus nicht näher bekannten Gründen entschließt er sich 1915 zu einer grundlegenden Überarbeitung des Bildes. Die dissonante Verschränkung von Leben und Tod erzielt Klimt durch die formale wie motivische Kontrastierung eines von farbenprächtigen Ornamenten und Blumen umhüllten Stroms nackter  Menschenleiber – Mutter und Kind, eine alte Frau und ein Liebespaar – auf der rechten und der solitären Gestalt des dunkel gewandeten Todes auf der linken Seite. Der ursprünglich vermutlich goldfarbene Hintergrund wird in der finalen Fassung grau, der Tod – in einen blau-ornamentierten Mantel gehüllt und mit erhobener kleiner roter Keule – erscheint fasst dynamisch und auch das in leuchtenden Farben gestaltete Leben wird mit weiteren Figuren und Ornamenten verdichtet.

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