100.000 BESUCHERIN DER AUSSTELLUNG "ZEITEN DES UMBRUCHS. EGON SCHIELES LETZTE JAHRE"
24.06.2025
Leopold Museum Direktor Hans-Peter Wipplinger begrüßte heute, Mo, 23.6. – nach rund drei Monaten Ausstellungsdauer – die bereits 100.000 Besucherin der großen Schiele Schau Zeiten des Umbruchs. Egon Schieles letzte Jahre: 1914–1918. Direktor Wipplinger gratulierte Carla Wolf aus Vancouver, Kanada, die mit Ihrer Partnerin Zella Baran extra für die Ausstellung angereist ist. Davor hatten sie sich mit ihren österreichischen Freund*innen in Triest getroffen. Aktuell sind sie in Mödling zu Gast und schon bald geht es weiter nach London. Die beiden Ladies waren zum zweiten Mal in Wien und hatten bereits beim letzten Besuch das Leopold Museum und andere Kultureinrichtungen besichtigt. Während Carla Wolf Künstlerin ist und Schiele über alles liebt, ist Zella Violinistin, spielt u.a. im Ambleside Orchestra, Vancouver. Hans-Peter Wipplinger überreichte unter dem wohlwollenden Blick von Egon Schiele den Damen einen bunten Blumenstrauß und die englische Ausgabe des Ausstellungskataloges Egon Schiele. Last Years.
Zur Ausstellung im Leopold Museum
Die Schau Zeiten des Umbruchs im Leopold Museum richtet anhand von mehr als 130 Werken erstmals den Fokus auf das Spätwerk des bedeutenden Expressionisten Egon Schiele (1890–1918). Lediglich knapp zehn Schaffensjahre waren dem exzentrischen Künstler gegönnt, bevor er 28-jährig an der „Spanischen Grippe“ starb. In dieser Dekade schuf Schiele ein umfassendes Œuvre, welches insbesondere für seine malerischen Hauptwerke und jene Zeichnungen bekannt ist, in denen er sich mit eigenen Befindlichkeiten sowie der Selbstbefragung einer ganzen Generation auseinandersetzte. Weniger präsent ist Schieles späteres Werk ab 1914, welches sich merklich von den früheren Arbeiten unterscheidet. Nicht nur sein Strich beruhigte sich, wurde fließender und organischer; die Dargestellten gewannen zudem an körperlicher Fülle und Realitätsnähe. Rückblickend wirkten sich vor allem die privaten wie historischen Umbrüche und Ereignisse ab 1914, wie der Kriegsausbruch, seine Hochzeit mit Edith Harms (1893–1918) und das mühsame Leben als Soldat, nachhaltig auf sein Schaffen aus. Die von Kerstin Jesse und Jane Kallir kuratierte Ausstellung verwebt biografische und künstlerische Elemente, die neue Einblicke in diesen letzten Lebensabschnitt bringen. Dabei greift sie auf zum Teil noch unbekannte Archivalien zurück, wie das bisher unveröffentlichte Tagebuch von Edith Schiele, das im begleitenden Ausstellungskatalog erstmals zur Gänze publiziert ist.
„Das Leopold Museum beherbergt mit knapp 300 Werken, darunter 48 Gemälde, die weltweit umfassendste und bedeutendste Sammlung von Arbeiten dieses herausragenden Protagonisten des Österreichischen Expressionismus. Dies ist dem frühen Spürsinn für die Qualität und Außergewöhnlichkeit künstlerischer Arbeiten sowie der obsessiven Sammelleidenschaft des Augenarztes Rudolf Leopold (1925–2010) zu verdanken. Gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth Leopold (1926–2024) teilte er eine nie enden wollende Begeisterung für den Maler und Zeichner, der zu Beginn ihrer Sammeltätigkeit – in den 1950er-Jahren – beinahe in Vergessenheit geraten war. Heute zählt Egon Schiele zu den international bekanntesten Künstler*innenpersönlichkeiten.“
Hans-Peter Wipplinger, Direktor Leopold Museum
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