LEOPOLD MUSEUM WÜRDIGT HUNDERTWASSER ANLÄSSLICH DES 20. TODESTAGES

19.02.2020

Umfassende Ausstellung Hundertwasser – Schiele. Imagine Tomorrow und Reinszenierung der „Hamburger Linie“ 

Wien – Am 19. Februar 2020 jährt sich der Todestag von Friedensreich Hundertwasser (1928–2000) zum zwanzigsten Mal. Dem weit über Österreichs Grenzen hinaus wirkenden Maler, Vorkämpfer der Ökologiebewegung und Gestalter von Lebensräumen widmet das Leopold Museum ab 20. Februar eine umfassende Ausstellung. Hundertwasser prägte die Kunst des 20. Jahrhunderts auf charakteristische und unverwechselbare Weise. Kaum bekannt ist seine intensive Beschäftigung mit Person und Werk von Egon Schiele (1890–1918). Die „unerwarteten, aber überzeugenden Korrespondenzen zwischen dem Schaffen Hundertwassers und Schieles“ inspirierten Leopold Museum-Direktor Hans-Peter Wipplinger zu diesem außergewöhnlichen Projekt.

Die von Robert Fleck kuratierte Ausstellung führt anhand von rund 200 Objekten, in Form eines künstlerischen Dialoges, von Hundertwassers Verschimmelungsmanifest zu Schieles Haus- und Städtebildern, von dessen Landschaften zur vegetabilen Abstraktion in Hundertwassers Werken. Erstmals präsentiert das Leopold Museum diese zusammen 100 Jahre Kunstgeschichte umspannenden Ikonen österreichischer Kunst in einem völlig neuen Licht und zeigt die Verbindungslinien dieser besonderen Wahlverwandtschaft.

Die „Linie von Wien“

Am 18. Februar 2020 startete noch vor der offiziellen Eröffnung ein besonderes Ereignis im Rahmen der Ausstellung. Im Zuge eines Reenactments widmen sich – noch bis 20. Februar – Studierende der Wiener Universität für angewandte Kunst unter der Ägide des Künstlers und Kunsttheoretikers Bazon Brock in einer 36 Stunden dauernden Reinszenierung der „Endlosen Linie“.

Hundertwasser arbeitete – gemeinsam mit den Dichter-Künstlern Bazon Brock und Herbert Schuldt – während seiner Gastdozentur an der Hamburger Hochschule für bildende Künste ab 18. Dezember 1959 an der Erschaffung einer „unendlichen Linie“. Diese sollte später als Linie von Hamburg in die Kunstgeschichte eingehen. In einem performativen Akt zogen die Teilnehmenden mit Pinsel und Farbe, Tag und Nacht hindurch, abwechselnd eine ungleichmäßige Linie über Wände und Fenster mit dem Ziel die vegetative Spirale Hundertwassers im Lebensraum zu entfalten. Die nicht genehmigte Aktion sorgte für große mediale Aufregung. Die Hochschulleitung untersagte die Fortführung des Happenings und Hundertwasser beendete die Linienziehung am 20. Dezember vorzeitig.

Die in Wien entstehende Linie, gleichsam eine Hommage an Friedensreich Hundertwasser, wird Teil der Ausstellung. Die Aktion wird filmisch dokumentiert und der Schaffensprozess für die BesucherInnen der Schau auch in Form einer Videodokumentation erlebbar.

Hundertwasser-Schiele. Imagine Tomorrow
21. Februar bis 31. August 2020

 

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