05.04.–10.09.2023

AMAZING

The Würth Collection

AMAZING.
The Würth Collection

Das Leopold Museum präsentiert zum ersten Mal in Österreich Highlights der Sammlung Würth in einer umfassenden Schau. Die Würth Collection zählt zu den größten Privatsammlungen Europas und zu den weltweit bedeutendsten Kunstsammlungen. Für die Schau, welche Werke der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst vereint und so eine einzigartige Reise durch rund 100 Jahre Kunstgeschichte ermöglicht, hat Leopold Museum Direktor Hans-Peter Wipplinger aus der beinahe 20.000 Objekte umfassenden Sammlung 200 Meisterwerke ausgewählt. Sechs Monate lang gastieren die Highlights der Sammlung Würth im Leopold Museum und aus diesem besonderen Anlass werden zwei komplette Ausstellungsebenen des Museums bespielt.

Ein Schwerpunkt der Sammlungspräsentation liegt auf der klassischen Moderne. Zu den Highlights zählen Werke von Edvard Munch, Pablo Picasso, Max Liebermann, Gabriele Münter, Max Beckmann, Max Pechstein oder Hans Arp. Ein weiterer Fokus liegt auf zeitgenössischer Kunst. Gezeigt werden Werke von Fernando Botero, Per Kirkeby, dem Künstlerehepaar Christo und Jeanne Claude, Gerhard Richter, Georg Baselitz und Anselm Kiefer aber auch von herausragenden Künstler*innen aus Österreich wie Fritz Wotruba, Maria Lassnig, Arnulf Rainer und Erwin Wurm.

Kurator: Hans-Peter Wipplinger

„Meine Beschäftigung mit der Kunst habe ich immer als emotionalen Gegenpol zur Rationalität meines Kaufmannsberufes empfunden.“

Prof. Reinhold Würth

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Emotion zum Stilmittel – beobachten hieß empfinden. Edvard Munch gilt als Wegbereiter für den Expressionismus, noch bevor die Stilbezeichnung Eingang in die Kunstgeschichte fand. Eine weitere herausragende Einzelgängerin und frühe Expressionistin war Paula Modersohn-Becker.

Emotionale Ausdruckskraft und intensive Farbigkeit fern des akademischen Kanons sind die Kennzeichen dieser neuen Kunst. In Auflehnung gegen die industrialisierte Gesellschaft und ihre Konventionen strebte die 1905 in Dresden von Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gegründete Künstlergemeinschaft Brücke eine naturbezogene Lebensreform an.

Währenddessen begab sich der Umkreis der Herausgeber um Wassily Kandinsky und Franz Marc des Münchner Almanachs Der Blaue Reiter auf die Suche nach einer neuen Innerlichkeit in der Kunst, die das rein Intuitive wie auch die kultivierte Vernunft gelten ließ. Schon vor der Gründung und ersten Ausstellung des Blauen Reiters 1911 fanden sich die Künstlerpaare Kandinsky und Gabriele Münter sowie Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin 1908 im bayerischen Murnau zusammen und schufen expressionistische, farbintensive Werke mit hoher suggestiver Wirkkraft.

Der Unternehmer und Kunstmäzen Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth (*1935) legte den Grundstein seiner Sammlung in den 1960er-Jahren. Im Laufe von sechs Jahrzehnten trug er über 18.000 erlesene Werke der Malerei, Skulptur und Grafik vom ausgehenden 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart zusammen. Neben dem Bereich der klassischen Moderne sind es insbesondere die zeitgenössische Plastik und Skulptur, die einen breiten Raum in der Sammlung einnehmen. Herausragende Werke von Bildhauern wie Hans Arp, Robert Jacobsen, Alfred Hrdlicka, Tony Cragg oder Anish Kapoor sind Teil der Präsentation. 1991 öffnete das erste Museum Würth in Künzelsau, 2020 kam als jüngstes und fünfzehntes Ausstellungshaus bzw. als Kunstdependance des Sammlers das Museum Würth 2 hinzu.

MAX LIEBERMANN, Kindermädchen und Bonnen im Tiergarten, 1898MAX LIEBERMANN, Kindermädchen und Bonnen im Tiergarten, 1898 © Sammlung Würth | Foto: Ivan Baschang München/Paris

Das Werk des Malers Max Liebermann (1847–1935) war anfänglich von Realismus und ab den 1890er-Jahren vom Impressionismus französischer Provenienz geprägt. Über sechs Jahrzehnte hinweg erneuerte er immer wieder sein Motivrepertoire wie auch seinen Stil. Anfänglich standen noch Themen der bäuerlichen und industriellen Arbeitswelt im Mittelpunkt. Nach dieser mit gedämpftem Kolorit ausgeführten Phase kamen um die Jahrhundertwende zunehmend bürgerliche Lebensschilderungen auf, etwa Momentaufnahmen von Freizeitgestaltungen. Die Malerei wurde von da an zum Experimentierfeld und seine Werke entzogen sich zunehmend einer stilistischen Einordnung: Impressionistisches Vokabular verband sich auf subjektive Weise mit einem Duktus des Expressiven, ohne jedoch damit einen seelischen Ausdruck zu intendieren. Das Schaffen dieses Wegbereiters der Moderne sollte einen wichtigen Einfluss auf nachfolgende Generationen haben.

„Wenn Sie ein Museum besuchen, dann schauen Sie sich um, machen sich ein Bild, nehmen die Kunstwerke in ihrer Gesamtheit auf, [...] gehen Sie erfreut oder nachdenklich oder dankbar oder vielleicht auch traurig oder ärgerlich aus einer Kunstausstellung heraus. In jedem Fall werden Ihre Emotionen in einem Museum beeinflusst und verändert. “ 

Prof. Reinhold Würth

In den 1960er-Jahren trat Georg Baselitz (*1938) mit seinen eindrücklichen Helden- und Frakturbildern in der Kunstwelt in Erscheinung. Mit seinen auf dem Kopf gemalten neoexpressiven Bildmotiven der 1970er- und 80er-Jahre wurde er international bekannt. Sein figuratives malerisches und skulpturales Schaffen ist tief in der Geschichte der europäischen und amerikanischen Kunst verwurzelt und zeichnet sich sowohl durch inhaltlichen wie auch stilistischen Reichtum aus. Durch die Aneignung bzw. das Wechselspiel mit der kunsthistorischen Tradition schafft er gänzlich neue ikonografische wie stilistische Bildfindungen, wobei ihm die Sinnlichkeit des Gemalten, also die Wirkmacht des Mediums der Malerei, ein ganz besonderes Anliegen ist.

GEORG BASELITZ, Die große Nacht von damals (Remix), 2008GEORG BASELITZ, Die große Nacht von damals (Remix), 2008 © Sammlung Würth, Foto: Jochen Littkemann © Georg Baselitz 2023

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Eine Kooperation des Leopold Museum und der Adolf Würth GmbH & Co. KG.

Würth Group ©Adolf Würth GmbH & Co. KG


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